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Fußball ist sein Leben

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pottrait_headerBereits im Alter von zehn Jahren bekam Klaus Wobser von seinen Eltern sein erstes Fotoalbum zu Weihnachten geschenkt. Mittlerweile ist der 62-Jährige Rentner und hat im Laufe der letzten Jahrzehnte etliche Autogrammkarten, signierte Bälle und diverse Gläser von Fußballvereinen gesammelt. Zusammen mit seiner Frau wohnt er in einer Wohnung im Essener Stadtteil Freisenbruch. Seit zehn Jahren haben sie dort ein ganzes Zimmer für Klaus Wobsers Schätze aus der Welt des Fußballs frei. Und seit der gemeinsame Sohn vor zwei Jahren ausgezogen ist, hat Wobser nun noch mehr Platz zur Verfügung.

Früher Kumpel von Helmut Rahn, heute Sammler und Experte im Fußball - Klaus Wobser aus Essen. Fotos: Maren Bednarczyk. Header: Christian Teichmann.

Früher Kumpel von Helmut Rahn, heute Sammler und Experte im Fußball - Klaus Wobser aus Essen. Fotos: Maren Bednarczyk / Header: Christian Teichmann.

Als er als kleiner Junge Autogrammkarten sammelte, konnte er wohl noch nicht ahnen, dass er Jahre später inmitten seines eigenen „Sammelzimmers” sitzen würde. Hier macht er es sich meist bequem, um einfach mal abzuschalten und in seinen unzähligen Errungenschaften zu stöbern. An der Wand hängen etliche Wimpel, in den Regalen finden sich Fußballbücher und dicke Autogrammordner. Nach so vielen Jahren des Sammelns fällt es Klaus Wobser mittlerweile schwer, seinen Bestand noch zu überschauen.

Auch eine große Glasvitrine fällt auf, in der sich Gläser und Bierkrüge der unterschiedlichsten Vereine wiederfinden – nicht nur von den Ruhrgebietsclubs, sondern auch von Hertha BSC, dem 1. FC Nürnberg und Co.! Wobser hat in der Jugend zusammen mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Manfred “Manni” Burgsmüller bei Rot-Weiß Essen gespielt. Früher ist er auch oft auch oft ins Stadion gegangen, heute kann er das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Mittlerweile hängt er zwar immer noch an Rot-Weiß, ist aber – was das Sammeln angeht – neutral und legt sich nicht auf einen Verein fest.

Tauschgeschäft mit Nürnberger Sportskameraden

Einige seiner Errungenschaften hat Klaus er vom Flohmarkt, viele andere hat er auch geschenkt bekommen. Für die Autogrammkarten hat er sogar einige Spieler persönlich angeschrieben und sie um eine persönliche Widmung gebeten. Auch für die Wimpel stellte er Anfragen an die Vereine. Eine große Hilfe sind ihm schon seit Jahren auch seine „Sportskameraden” aus Nürnberg. Bereits im Jahr 1975 hat der ehemalige Eisenbahner seine Tauschfreunde bei einem Lehrgang der Bahn kennengelernt und noch heute tauschen sie untereinander ihre Sammeleien aus.

Spaziergang mit Helmut Rahn

Einer von Klaus Wobsers Lieblingsspielern ist die Fußballlegende Helmut Rahn, auch bekannt als „Boss”. Rahn schoss bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 die Deutsche Nationalmannschaft zum Sieg und trug somit maßgeblich zum sogenannten „Wunder von Bern” bei. Wobser kannte den „Boss” sogar persönlich, weil er unweit des Hauses von seiner Mutter wohnte. Rahn und Wobser sind sogar des Öfteren zusammen spazieren gegangen, „Ich würde Helmut als sportkameradschaftlichen Freund bezeichnen”, erklärt Wobser, „Er war ein herzensguter Kerl! Einmal, als ich Autogramme für meine Freunde in Nürnberg brauchte, hab ich ihn nach zehn Autogrammkarten gefragt. Er ist dann extra schnell nach Hause gegangen, um die Karten für mich zu holen. Da frage ich mich: Wer macht das schon?”

Besser als die Kneipe

Obwohl Klaus Wobser zu Hause ein ganzes Zimmer in der gemeinsamen Wohnung belegt, hat seine Frau nichts dagegen – eher im Gegenteil: „Das ist sein Hobby und das hat er immer schon gehabt. Ich finde es gut, dass er so was macht! Und vor allen Dingen ist er beschäftigt und geht nicht in die Kneipe.”, sagt die Ehefrau des leidenschaftlichen Fußballsammlers. Sie und ihr Sohn wollten ihren Ehemann und Vater schon öfter überreden, mal an einem Quiz teilzunehmen, weil er so viel über die Fußballgeschichte weiß. Sogar für manche Nachbarn ist er die Adresse, wenn es um Fragen rund ums runde Leder geht. Er hat bisher allerdings noch nie an einem Quiz teilgenommen. Ihm reicht es, wenn er sich ab und an in sein Zimmer zurückziehen kann und zum Beispiel ein paar Alben durchstöbert – das sei für ihn eine Erfüllung.

Hobby zum Beruf

In seinem Bestand hat Wobser mittlerweile siebzehn Ordner, die mit Autogrammkarten, Fotos oder Postern gefüllt sind. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, hat er von Anfang an jedes einzelne Sammelstück mit Namen und Daten, wie z.B. der aktuellen Saison versehen. Wer sich soviel Arbeit macht, ist sicher ziemlich stolz auf seine Sammlung? Bescheiden winkt Wobser ab, es sei doch nur ein Hobby, und das Zimmer eben ein Rückzugsort. Aber er freut sich dennoch, wenn sich jemand für seine Leidenschaft interessiert und er jemandem seine große Fußballsammlung zeigen kann.

Im Nachhinein hätte der gelernte Eisenbahner und Kupferschmied sein Hobby gerne zum Beruf gemacht. Nun genießt der Rentner aber vielmehr die Zeit mit seiner Frau, sagt allerdings auch, dass er trotzdem weiterhin Ausschau nach speziellen Schätzen halten wird.

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